Molekulare und Translationale Allergologie

Das Team Molecular and Translational Allergology (MTA, Molekulare und translationale Allergologie) beschäftigt sich mit der patientenzentrierten Forschung und hat sich zum Ziel gesetzt, sich mit bislang nicht erfüllten medizinischen Anforderungen bei der Diagnose und Prävention von Allergien zu befassen und dafür Lösungen zu erarbeiten. 

Hintergrund

Allergische Erkrankungen nehmen stetig weiter zu, und während sie in den letzten Jahrzehnten als lästige Störung betrachtet wurden, sind sie inzwischen die häufigste chronische Erkrankung in Europa. Über die individuelle Krankheitslast für den einzelnen Patienten hinaus verursachen allergische Leiden erhebliche sozioökonomische Kosten, die unter anderem anhand der geringeren Lebensqualität der Patienten und ihrer Familien, der geringeren Produktivität sowie direkten/indirekten Kosten für die medizinische Versorgung gemessen werden können. Derzeit leiden mehr als 150 Millionen Europäer an einer allergischen Erkrankung, und die Prävalenz steigt noch weiter an. 

Die Pathophysiologie von Allergien hat viele Facetten, und die Patienten zeigen ein breites Spektrum klinischer Erscheinungsbilder mit verschiedenen klinischen Symptomen, Graden der klinischen Reaktivität, atopischen Komorbiditäten und unterschiedlichem Voranschreiten der Erkrankung. Die Komplexität der beteiligten Faktoren erklärt, warum diagnostische und therapeutische Maßnahmen immer noch eine schwierige Aufgabe sind und somit wichtige, bislang unerfüllte medizinische Anforderungen darstellen. 

Um die pathophysiologische Grundlage und den Immunmechanismus der allergischen Sensibilisierung und auch der klinischen Allergie zu enträtseln, kommt es darauf an, translationale Ansätze für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Allergien zu entwickeln – wobei Letzteres ganz klar ein wichtiges langfristiges Ziel ist. 

Mission

Das Team Molecular and Translational Allergology (MTA) beschäftigt sich mit der patientenzentrierten Forschung und hat sich zum Ziel gesetzt, sich mit bislang nicht erfüllten medizinischen Anforderungen bei der Diagnose und Prävention von Allergien zu befassen und dafür Lösungen zu erarbeiten. Die Forschung wird in enger Zusammenarbeit mit anderen Teams im Department of Infection and Immunity und mit anderen Departments und Technologieplattformen des LIH beitrieben sowie mit führenden klinischen und wissenschaftlichen Experten am Centre Hospitalier de Luxembourg, der Universität Luxemburg, dem Luxembourg Institute of Science and Technology und einer Reihe von Exzellenzzentren aus dem klinischen Bereich und der Forschung in Europa. 

Tätigkeiten

Unsere Forschungsschwerpunkte sind: i) allergene Moleküle, die eine entscheidende Rolle sowohl als Sensibilisierer als auch als Auslöser bei allergischen Reaktionen spielen; ii) Biomarker zur Identifizierung früher pathologischer Immunreaktionen auf ansonsten harmlose Stoffe in Luft und Lebensmitteln. Auf Allergenen basierende Erkenntnisse und die tiefe Immunphänotypisierung sprechen wichtige Aspekte des komplexen multifaktoriellen Puzzles an.  

Das Wissen rund um Allergene, ihre molekularen und immunologischen Eigenschaften hilft dabei, sich eingehender mit den Mechanismen von allergischer Sensibilisierung und Anaphylaxie zu befassen. Dabei geht es darum, zu verstehen, wie Allergene in den menschlichen Körper gelangen, das Schleimhautepithel durchqueren und sich im Mikrobiom des Wirts auswirken und wie sie mit dem Immunsystem interagieren, um schließlich fortschrittliche Biomarker zu identifizieren, die für die Stratifizierung von Allergiepatienten anwendbar sind. Entzündliche Prozesse und der Zusammenbruch der Toleranz sind Ausgangspunkte für viele allergische Erkrankungen, die sich als allergische Rhinitis, Asthma, atopische Dermatitis oder Lebensmittelallergie äußern. Die Enträtselung der zugrunde liegenden pathophysiologischen Immunmechanismen des Zusammenbruchs der Toleranz und ein Verständnis der Prägung des Immunsystems im frühen Lebensalter werden schließlich zur Entwicklung von Präventions- und Behandlungsstrategien für allergische Erkrankungen führen.  

Heute ermöglicht die Verwendung von Einzelallergenen in Serum-IgE-Tests tiefere Einblicke in Ursache und Verlauf der Erkrankung, sodass zwischen einer echten Sensibilisierung und Kreuzreaktivität unterschieden werden kann und es auch möglich ist, potenziell milde bzw. schwere Allergiephänotypen zu identifizieren. Zusätzlich zur Typisierung basierend auf IgE im Serum wird die Entwicklung neuer Immunbiomarker die Möglichkeit bieten, das molekulare Profil von Patienten zu bestimmen und so die Patienten zu finden, die möglicherweise gut auf verfügbare Immuntherapien ansprechen. Dies wird ein bedeutender Schritt hin zu einer personalisierten Behandlung sein.  

Durch unseren Partner, den National Service of Immuno-Allergology am CHL, sowie über eine Reihe von Exzellenzzentren aus dem klinischen Bereich und der Forschung in Europa stehen wir in enger Verbindung zur klinischen Praxis. 

Christiane
Hilger
Annette
Kuehn

Klinische Relevanz von Allergenen

Immunantworten, die Nahrungsmittelallergien zugrunde liegen

Immunantworten, die Atemwegsallergien zugrunde liegen

Transversale Forschungsprojekte

Unterstützung bei der Finanzierung

Partner

Ausgewählte Teammitglieder

  • Isabela
    Assugeni
    PhD Student
  • Theresa-Maria
    Böhm
    PhD Student
  • Thorsten
    Graf
    Laboratory Technician
  • Christiane
    Hilger
    Group Leader
  • Stéphanie
    Kler
    Research Engineer
  • Annette
    Kuehn
    Group Leader
  • Noémi
    Nagy
    Postdoctoral Fellow
  • Tanja
    Scheuermann
    Laboratory Technician

Wissenschaftliche Veröffentlichungen

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