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LISER und LIH bekämpfen von Herz-Stoffwechsel-Erkrankungen in Luxemburg    

30 September 2021 4minuten

Das Projekt MET’HOOD steht in den Startlöchern  

Das Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER) und das Luxembourg Institute of Health (LIH) bündeln ihre Kräfte bei der Bekämpfung von Herz-Stoffwechsel-Erkrankungen in Luxemburg im Rahmen des vom luxemburgischen Forschungsfonds (FNR) finanzierten Projekts MET’HOOD (Time-varying residential neighbourhood effects on cardio-metabolic health – zeitvariable Effekte der Wohnumgebung auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit). Diese multidisziplinäre Forschungsstudie wird von einem Team aus Geographen, Epidemiologen, Ernährungswissenschaftlern und Experten für körperliche Betätigung und Sport mit Unterstützung von Akteuren auf lokaler und nationaler Ebene aus den Bereichen öffentliche Gesundheit und Regionalplanung durchgeführt. 

Herz-Stoffwechsel-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Luxemburg und eine der Hauptursachen für Krankenhausaufenthalte und Arbeitsunfähigkeit. In den letzten Jahrzehnten wurde die Herz-Stoffwechsel-Gesundheit der Bevölkerung durch tiefgreifende Veränderungen der jeweiligen Lebensumwelt, belastet, beispielsweise die Ausdehnung von Ballungsräumen und Zersiedelung, die Verkehrsinfrastruktur und den Zugang zu einer Infrastruktur, die aktive Lebensstile unterstützt. Diese Umweltveränderungen haben immer stärker einen sitzenden Lebensstil begünstigt und im Gegenzug das Risiko von Herz-Stoffwechsel-Störungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit erhöht. Auf Bevölkerungsebene besteht eine der effektivsten Möglichkeiten für eine deutliche Reduzierung von Herz-Stoffwechsel-Erkrankungen und der mit ihnen verbundenen sozialen Ungleichheiten darin, die Merkmale von geografischen Wohnumgebungen zu bestimmen, die einen kausalen Zusammenhang mit Herz-Stoffwechsel-Risikofaktoren aufweisen.

In diesem Zusammenhang hat sich MET’HOOD − das die Forschenden Camille Perchoux (LISER), Laurent Malisoux (LIH), Olivier Klein (LISER) und Torsten Bohn (LIH) zusammenbringt − das Ziel gesetzt, die Beziehungen zwischen den Merkmalen (Umwelt-, sozio-ökonomische, bauliche und natürliche Faktoren) von Wohngegenden, der Herz-Stoffwechsel-Gesundheit und ihren verhaltensbezogenen Risikofaktoren wie körperliche Betätigung und Ernährung zu untersuchen. Konkret bietet dieses Projekt eine noch nie da gewesene Gelegenheit, über einen Zeitraum von zehn Jahren die Langzeiteffekte von geografischen Umgebungen auf die Herz-Stoffwechsel-Gesundheit im nationalen Maßstab zu analysieren. MET’HOOOD wird insbesondere soziale Unterschiede bei Herz-Stoffwechsel-Profilen in den Blick nehmen und analysieren, wie sich soziale Ungleichheit im Hinblick auf den Zugang zu sogenannten „gesunden“ Ressourcen in einem städtischen Umfeld schließlich zu sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Gesundheit entwickelt.

Das Projekt wird Datensätze aus den nationalen Studien ORISCAV-LUX 1 & 2 − die vom LIH unter der Federführung des luxemburgischen Gesundheitsministeriums mit Unterstützung des Ministeriums für Hochschulwesen und Forschung geleitet wurden − nutzen sowie neue Daten, die vom LISER zu sozioökonomischen und die physische Umwelt von Wohngegenden betreffenden Merkmalen bereitgestellt werden, um zu erforschen, welche Auswirkungen die Umwelt auf die Herz-Stoffwechsel-Gesundheit hat. ORISCAV-LUX, wofür Daten in 2 Wellen in den Jahren 2007 und 2018 erhoben wurden, zielte darauf ab, die Entwicklung von kardiovaskulären Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Lebensstil zu beobachten. Insgesamt hatten sich über 630 ORISCAV-Teilnehmer, die in über ganz Luxemburg verteilten geografischen Umgebungen mit unterschiedlich weit fortgeschrittener Verstädterung leben, zur Teilnahme an der MET’HOOD-Studie bereit erklärt.

Die Ergebnisse von MET’HOOD werden die Möglichkeit bieten, unser Wissen darüber zu erweitern, wie städtische Umgebungen mit dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Risiken zusammenhängen, sowie Bevölkerungsteile und Wohngegenden zu ermitteln, die ein höheres Risiko für die Entwicklung ungünstiger Herz-Stoffwechsel-Profile aufweisen. Da MET’HOOD als Längsschnitt- und retrospektive Studie angelegt ist, wird sie außerdem ermöglichen, die Auswirkungen größerer Veränderungen in der urbanen Landschaft von Luxemburg im Verlauf des letzten Jahrzehnts zu analysieren, um eine fundierte Basis für künftige Raumplanungsmaßnahmen zu liefern und diese zu anzupassen, dass die Herz-Kreislauf-Gesundheit in Luxemburg verbessert wird.

Die Stärke des Projekts liegt in der multidisziplinären und einander ergänzenden Fachkompetenz ihres Konsortiums. Das LIH wird sich mit seiner Erfahrung in der Herz-Stoffwechsel-Gesundheit und vom Lebensstil bestimmten Verhaltensweisen wie Ernährungsmustern, Aufnahme von Nährstoffen, sitzende Lebensweise und körperliche Betätigung einbringen, während das LISER wertvolle Daten zu urbanen und sozioökonomischen Faktoren beisteuern wird. Die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Instituten ist daher entscheidend für den Erfolg des Projekts,

erklärt Dr. Laurent Malisoux, Leiter der Forschungsgruppe Physical Activity, Sport and Health im Department of Population Health (DoPH) am LIH und Co-Principal Investigator der MET’HOOD-Studie.

MET’HOOD wird vom luxemburgischen Forschugnsfonds (FNR) im Rahmen des Programms CORE 2020  finanziert (C20/ BM/14787166).

Scientific Contact

  • Dr Laurent
    Malisoux
    Group Leader, Physical Activity, Sport and Health

    Department of Population Health Luxembourg Institute of Health

    Contact

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