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Pressemitteilung

Internationale Umfrage zeigt Stärken und Herausforderungen des luxemburgischen Gesundheitssystems

03 März 2025 4minuten

Ein aktueller Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liefert wichtige Informationen zum Gesundheitssystem in Luxemburg.


107.000 Menschen ab 45 Jahren in 1.800 Arztpraxen in 19 Ländern erfasste, ermöglicht die OECD-Studie einen internationalen Vergleich der Patientenerfahrungen mit der Gesundheitsversorgung und ihrer Wahrnehmung von Gesundheitsergebnissen. Zudem analysiert sie, wie Gesundheitssysteme auf die Bedürfnisse von Menschen mit chronischen Erkrankungen reagieren.

Im Auftrag der Direction de la Santé führte das Luxembourg Institute of Health (LIH) die PaRIS-Umfrage in Luxemburg durch und sammelte Antworten von 1.590 Patienten zu ihrer Gesundheit, ihren Erfahrungen mit der Versorgung und ihren soziodemografischen Merkmalen. Zudem wurden Daten aus 52 Arztpraxen im ganzen Land erhoben.

Eine weitgehend zufriedenstellende Versorgungsqualität

Die Ergebnisse zeigen, dass 72 % der Befragten über eine gute körperliche Gesundheit und 86 % über eine gute psychische Gesundheit berichten – Werte, die leicht über dem internationalen OECD-Durchschnitt (70 % bzw. 83 %) liegen. Das luxemburgische Gesundheitssystem hebt sich zudem durch die wahrgenommene Versorgungsqualität und die patientenzentrierte Ausrichtung hervor: 93 % bewerten die Versorgungsqualität als zufriedenstellend, und 91 % fühlen sich in ihrer medizinischen Betreuung gut aufgehoben – dies liegt über den OECD-Durchschnittswerten von 87 % bzw. 85 %.

Auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem ist relativ hoch: 66 % der Menschen in Luxemburg äußern Vertrauen in das System, verglichen mit einem OECD-Durchschnitt von 62 %.

Verbesserungsbedarf beim Verständnis digitaler Informationen und im Management chronischer Erkrankungen

Nur 56 % der Befragten fühlen sich in der Lage, ihre eigene Gesundheit zu managen – ein Wert unterhalb des OECD-Durchschnitts von 59 %. Auch das Auffinden und Verstehen digitaler Gesundheitsinformationen bleibt eine Herausforderung: Lediglich 11 % der Patienten in Luxemburg sind zuversichtlich, Gesundheitsinformationen aus digitalen Quellen wie Fachwebsites oder offiziellen Plattformen zu verstehen und zu nutzen – eine Rate, die unter dem bereits relativ niedrigen OECD-Durchschnitt von 19 % liegt.

Ein weiteres zentrales Problem, das der Bericht hervorhebt, ist die mangelnde Koordination der Gesundheitsversorgung für Patienten mit chronischen Erkrankungen, was die Kontinuität der Versorgung beeinträchtigen kann. Nur 18 % der Patienten in Luxemburg werden in Praxen betreut, die elektronische Patientenakten austauschen können – weit unter dem internationalen OECD-Durchschnitt von 57 %. Zudem werden nur 18 % der Patienten mit zwei oder mehr chronischen Erkrankungen in Praxen versorgt, in denen nichtärztliche Gesundheitsfachkräfte eine Rolle im Management chronischer Krankheiten spielen – im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von 83 %.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die digitale Gesundheitskompetenz zu verbessern und elektronische Patientenakten in der Primärversorgung stärker zu nutzen. Dennoch bietet das luxemburgische Gesundheitssystem in mehreren zentralen Bereichen eine hochwertige Versorgung für die Mehrheit der Patienten. Es sollte weiterhin patientenzentrierte Betreuung fördern und die aktive Einbindung der Patienten stärken. In einer Zeit, in der sich Gesundheitssysteme weltweit weiterentwickeln, ist die Integration der Patientenperspektiven entscheidend für die Anpassung von Strategien und Versorgungspraktiken.

Weitere Informationen finden Sie in der PaRIS-Umfrage.

Über das Luxembourg Institute of Health: Research dedicated to life

Das Luxembourg Institute of Health (LIH) ist ein öffentliches biomedizinisches Forschungsinstitut, das sich auf Präzisionsmedizin ausrichtet, mit dem Ziel, eine führende Referenz in Europa für die Umsetzung wissenschaftlicher Spitzenleistungen in einen greifbaren Nutzen für Patienten zu werden.

Das LIH stellt den Patienten in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Angetrieben von der gemeinschaftlichen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sollen Wissen und Technologien, die aus der Forschung an patienteneigenen Daten stammen, genutzt werden, um einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung zu haben. Seine engagierten Teams aus multidisziplinären Forschern streben nach Exzellenz und generieren relevantes Wissen im Zusammenhang mit immunbezogenen Krankheiten und Krebs.

Das Institut setzt auf Kooperation, zukunftsweisende Technologien und Prozessinnovationen als einzigartige Möglichkeiten zur Verbesserung der Anwendung von Diagnostika und Therapeutika mit dem langfristigen Ziel, Krankheiten vorzubeugen.

Pressekontakt

  • Arnaud
    D’Agostini
    Head of Marketing and Communication

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Wissenschaftlicher Kontakt

  • Dr. Mohammed
    Iddir
    Epidemiologist, Public Health Expertise

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