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FNR Awards 2021: Forschende des LIH im Rampenlicht

22 Oktober 2021 6minuten

Zwei der vom FNR für 2021 vergebenen Preise gingen an Forscherinnen des Department of Oncology

Wissenschaftler des LIH triumphierten in mehr als einer Kategorie bei der Preisverleihung 2021 des luxemburgischen Forschungsfonds (FNR). Bei der feierlichen Preisverleihung in Belval erhielten die Forscherinnen Prof. Dr. Simone Niclou, Direktorin des Department of Oncology und Gruppenleiterin im NORLUX Neuro-Oncology Laboratory, und Dr. Anna Golebiewska, ebenfalls Gruppenleiterin im NORLUX Neuro-Oncology Laboratory, die äußerst prestigeträchtige Auszeichnung für Outstanding Scientific Achievement. Außerdem wurde an Dr. Pablo Elias Morande von derGruppe Tumor Stroma Interactions der Preis als Outstanding Mentor verliehen.

Am 21. Oktober 2021 lud der luxemburgische Forschungsfonds (Fonds National de la Recherche, FNR) zur feierlichen Verleihung der FNR Awards ein, die seit ihrer Einführung 2009 jährlich vergeben werden. Die Preise wurden in verschiedenen Kategorien überreicht, die die herausragenden Anstrengungen von Forschenden und Kommunikatoren in der Wissenschaft würdigen.

Die bisherigen FNR Awards für die Kategorien ,Research-Driven Innovation‘ und ,Science Publication’ wurden in diesem Jahr in der neuen Kategorie ,Outstanding Scientific Achievement‘ zusammengeführt, um damit Forschungsprojekte, die das eigene wissenschaftliche Fachgebiet wesentlich gestalten, stärker zu gewichten und nicht mehr nur ein Einzelergebnis wie z. B. eine wissenschaftliche Publikation oder ein marktreifes Produkt in den Blick zu nehmen. Die Jury bewertete diese neue Kategorie nach den Auswirkungen der Forschung auf die Gesellschaft und nach ihrem Beitrag zu Fortschritten im jeweiligen wissenschaftlichen Fachgebiet. Bei der großen Zahl an Einreichungen und bemerkenswerten Projekten war es ein großartiger Erfolg, als in diesem Jahr der Preis für ,Outstanding Scientific Achievement‘ in Anwesenheit der luxemburgischen Forschungs-Community an Dr. Golebiewska und Prof. Dr. Niclou für ihre bahnbrechende translationale Forschung in der Neuroonkologie überreicht wurde.

In enger Zusammenarbeit mit dem Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) und den führenden luxemburgischen Forschungsinstituten, nämlich dem Laboratoire National de Santé und dem Luxembourg Centre for Systems Biomedicine der Universität Luxemburg, hat das Team des NORLUX Neuro-Oncology Laboratory eine ,lebende‘ Biobank von Hirntumoren aufgebaut. Die Proben wurden von Patienten gewonnen, die sich in Luxemburg einer hirnchirurgischen Behandlung unterziehen mussten. Aus der Biobank hat das Team präklinische Forschungsmodelle, sogenannte 3D-Tumororganoide, sowie vom Patienten abgeleitete Xenotransplantate entwickelt, welche in der Lage sind, die biologischen und molekularen Merkmale der ursprünglichen Tumore der Patienten sehr genau nachzubilden. Diese ,Patienten-Avatare‘ ermöglichen nicht nur äußerst wertvolle Einblicke in die Biologie von Hirntumoren, sondern sind auch von besonderem Nutzen in der Präzisionsonkologie als Screening-Plattform für Medikamente in präklinischen und die klinische Phase begleitenden Studien. Das Team hofft, sie für großangelegte, personalisierte Studien zur Wirksamkeit von Arzneimitteln nutzen zu können und so die Erfolgsaussichten von klinischen Versuchen zu erhöhen und den Weg in Richtung verbesserter klinischer Ergebnisse für die Patienten zu ebenen.

Die NORLUX-Gruppe hat sich seit jeher auf Forschung mit translationalem Potenzial konzentriert, die aktiv zur Entwicklung innovativer Therapien und effektiver Werkzeuge für die personalisierte Medizin beitragen könnte. Die Erzeugung dieser ,Patienten-Avatare‘ bietet eine Lösung für den bestehenden, bisher nicht erfüllten Bedarf an genauen und umfassenden Modellen im präklinischen Bereich. Ganz abgesehen von der Auszeichnung als Outstanding Scientific Achievement werden mit diesen Avataren auch kontinuierlich bahnbrechende Fortschritte in der personalisierten Krebstherapie unterstützt. Tatsächlich konnte die NORLUX-Gruppe, indem sie ihre Daten und Modelle in mehrere Initiativen eingebracht hat, die weltweite Verfügbarkeit und Nutzung dieser wertvollen Ressourcen erhöhen. Zu diesen Initiativen gehören das Konsortium EurOPDX, das Standards für die präklinische Krebsforschung unter Verwendung von Patienten-abgeleiteten Modellen erarbeitet, und darüber hinaus führende internationale Partner wie die Konsortien GLASS undGLIOTRAIN sowie Biotechnologie- und Pharmaunternehmen.

Doch das war nicht der einzige Erfolg von Forschenden am LIH bei den FNR Awards. Nach der Nominierung durch seine Kollegen erhielt Dr. Morande aus der Gruppe Tumor Stroma Interactions vom FNR die Auszeichnung als Outstanding Mentor.

Mehr als in anderen Bereichen müssen Wissenschaftler oft sehr rational vorgehen und in der Lage sein, viele Misserfolge und Enttäuschungen zu verkraften. Pablo hat uns einen Weg gezeigt, wie wir diese Emotionen zulassen und positiv aufnehmen können, ohne uns schwach und unzulänglich zu fühlen. Er ist nicht nur ein großartiger wissenschaftlicher Mentor, sondern achtet stets aufmerksam auf das emotionale Wohlbefinden der Menschen in seiner Umgebung“, begründeten seine Kollegen ihre Nominierung für den Preis. „Pablo ist überzeugt, dass jede und jeder – unabhängig von ihrem akademischen Status – etwas Wichtiges beizutragen hat und dass wir von jemandem mit weniger Erfahrung immer etwas Neues lernen können.“ Auch diese Auszeichnung gehört zu einer neuen, in diesem Jahr eingeführten Kategorie, mit der der FNR herausragende Mentorenqualitäten anerkennen und dieses wichtige, manchmal jedoch nicht genügend gewürdigte Element der Forschung belohnen möchte. Bei der Verleihung wurde Dr. Morande für seine exzellente Betreuung von Doktoranden in Luxemburg sowie für seinen Beitrag zu einer produktiven und gesunden Forschungsumgebung gelobt, in der jeder Mitarbeitende erfolgreich sein und das eigene akademische Potenzial voll entfalten kann.

Ich bin sehr stolz auf das Department of Oncology insgesamt, das diese außerordentlichen Leistungen hervorgebracht hat. Die FNR Awards sind die prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die man in Luxemburg erhalten kann. Dass wir nicht nur einen, sondern gleich zwei bekommen haben, zeugt von der beispielhaften Qualität sowohl unserer Wissenschaft als auch unserer Forschenden. Gerade diese Art der Anerkennung bestätigt einen darin, dass die eigene Arbeit Spuren hinterlässt, die über das Labor hinausreichen, und dass unsere Anstrengungen in der Welt der Forschung zu konkreten Ergebnissen für die Patientenversorgung und für die Entwicklung der Menschen führen,

 so Prof. Dr. Niclou.

In diesem Jahr wurden die FNR Awards in folgenden Kategorien vergeben: Outstanding PhD Thesis, Outstanding Scientific Achievement, Outstanding Promotion of Science to the Public und Outstanding Mentor. Neben anderen Kandidaten kam Marina Wierz in die engere Auswahl für ihre Dissertation über Immunzellen und Immuntherapie bei den häufigsten Formen von Leukämie, die sie in der Gruppe Tumor Stroma Interactions am LIH geschrieben hat.


ÜBER DAS LUXEMBOURG INSTITUTE OF HEALTH

Das Luxembourg Institute of Health (LIH) ist eine öffentliche biomedizinische Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt Präzisionsmedizin. Das LIH hat sich zum Ziel gesetzt, in Europa zu einem der führenden Institute für die Umsetzung wissenschaftlicher Exzellenz in sinnvolle, echte Vorteile für die Patienten zu werden.

Das LIH stellt die Patienten in den Mittelpunkt aller seiner Aktivitäten. Dabei wird es von einer gemeinsamen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft getragen, dass das Wissen und die Technologie, die aus der Forschung an von Patienten abgeleiteten Daten entstehen, direkte positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben müssen. Seine engagierten Teams aus Forschenden vielfältiger Fachrichtungen haben den Anspruch, mit ihrer exzellenten Arbeit relevantes Wissen über immunbezogene Erkrankungen und Krebs hervorzubringen.

Das Institut setzt auf Kooperationen und begrüßt disruptive Technologien und Prozessinnovationen als einmalige Chancen, um die Anwendung von Diagnostik und Therapie zu verbessern und dadurch langfristig Krankheiten vorzubeugen.


Scientific Contact

  • Prof Simone
    NICLOU
    NORLUX Neuro-Oncology Laboratory

    Department of Oncology Luxembourg Institute of Health

    Contact

  • Dr Anna
    GOLEBIEWSKA
    NORLUX Neuro-Oncology Laboratory

    Department of Oncology Luxembourg Institute of Health

    Contact

  • Dr Pablo Elias
    MORANDE
    Tumor Stroma Interactions group

    Department of Oncology Luxembourg Institute of Health

    Contact

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