Unermüdliches Engagement für die Diabetesforschung

Dr. Guy Fagherazzi erhält internationalen Preis « Prix Auguste Loubatières »

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Am 21. März wurde Dr. Guy Fagherazzi, Direktor des LIH Department of Precision Health (DoPH) und Leiter der Forschungsgruppe Deep Digital Phenotyping (DDP), für seinen herausragenden Beitrag zur Diabetesforschung mit der Verleihung des renommierten „Prix Auguste Loubatières 2024“ durch die Société Francophone du Diabète (SFD) während ihrer Jahrestagung in Toulouse, Frankreich, geehrt. Der Preis ist eine Anerkennung für Dr. Fagherazzis außergewöhnliche Arbeit, die von der Epidemiologie bis zur Präzisionsdiabetologie reicht und unser Verständnis der Krankheit und ihrer Behandlung revolutioniert hat.  

Nach einem Doppeldiplom in Statistik-Ingenieurwesen und einem Master in Epidemiologie begann Dr. Fagherazzi eine internationale Forschungskarriere auf dem Gebiet der personalisierten Prävention und der Präzisionsmedizin für Menschen mit Diabetes.

Er widmete seine frühe Forschung der Identifizierung innovativer lebensstilbezogener Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes (T2D), insbesondere bei Frauen, und nutzte dazu umfangreiche Daten aus internationalen Kohorten. Zu seinen zahlreichen bemerkenswerten Erkenntnissen gehörten die Entdeckung der schädlichen Auswirkungen des Süßstoffkonsums auf den Ausbruch von T2D, die Aufklärung von Risikofaktoren, die auf der Blutgruppe, der funktionellen Lateralität und der Händigkeit beruhen, sowie die Identifizierung der schützenden Rolle einer chronischen Hyperglykämie beim Ausbruch von Migräne bei Frauen.

Mit dem Übergang zu einer stärker klinischen und patientenorientierten Forschung kam Dr. Fagherazzi 2019 an das LIH, wo er seine eigene Forschungsgruppe für Deep Digital Phenotyping aufbaute. Er leitete zahlreiche Initiativen im Bereich der digitalen Diabetes-Epidemiologie, bei denen Big Data und Methoden der künstlichen Intelligenz eingesetzt wurden, um Erkenntnisse zu sammeln, die von Menschen mit Diabetes aus digitalen Quellen gewonnen wurden. Eine bemerkenswerte Studie in diesem Zusammenhang war die World Diabetes Distress Study, bei der online von Patienten generierte Daten genutzt wurden, um die Belastung durch diabetesbedingte Notlagen weltweit zu ermitteln. Seit 2020 konzentriert er sich auf die Identifizierung innovativer stimmlicher Biomarker, die mit einem Symptom oder einer Krankheit in Verbindung stehen und auf Sprachaufnahmen basieren. Gemeinsam mit seinem Team hat er die digitale Vorzeigestudie «Colive Voice» ins Leben gerufen, die zur Identifizierung eindeutiger Stimmsignaturen führte, mit denen sich Menschen, die an Typ-1-Diabetes (T1D) und T2D leiden, von gesunden Personen unterscheiden lassen. Diese Arbeit führte dann zur Entwicklung eines ersten Konzeptnachweises für ein nicht-invasives Diabetes-Screening, das ausschließlich auf der Stimme basiert und KI-Methoden nutzt, was letztendlich dazu beitragen wird, die Zahl der nicht diagnostizierten Diabetesfälle weltweit zu verringern. 

Über seine bahnbrechende Forschung hinaus engagiert sich Dr. Fagherazzi stark für die Diabetesforschung und ist intensiv an Kooperationsprojekten beteiligt. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Einrichtung der SFDT1-Kohortenstudie unter der Leitung der SFD, die darauf abzielt, die Komplexität der T1D-Komplikationen zu entschlüsseln, und hat die Landschaft der Diabetes-Epidemiologie durch seine redaktionellen Beiträge und beratenden Funktionen maßgeblich mitgestaltet. So war er von 2018 bis 2022 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des SFD und ist seit 2015 Redakteur der internationalen Zeitschrift «Diabetes & Metabolism».

Ich fühle mich zutiefst geehrt, mit dem Auguste-Loubatières-Preis ausgezeichnet zu werden, der unsere Arbeit und unser Engagement für den Fortschritt auf dem Weg zu einer Zukunft, in der Diabetes besser verstanden, verwaltet und schließlich besiegt wird, unterstreicht und so das Leben von Millionen von Menschen verbessert, die täglich mit dieser Krankheit kämpfen,

so Dr. Fagherazzi.

Der «Prix Auguste Loubatières» wird jährlich an den besten Forscher oder Kliniker unter 45 Jahren aus einem französischsprachigen Land für eine Arbeit oder eine besonders bemerkenswerte Entdeckung auf dem Gebiet des Diabetes oder der Stoffwechselkrankheiten verliehen. Der Preis wird im Rahmen des SFD-Jahreskongresses verliehen, der jedes Jahr über 4 000 Teilnehmer anzieht.