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Interview mit Guy Brandenbourger

Interview mit Guy Brandenbourger, Government and Public Sector Leader, Health Industries Leader bei PwC Luxemburg

20 Februar 2024 4minuten

PwC Luxemburg hat dem LIH kürzlich eine großzügige Spende zukommen lassen. Guy Brandenbourger, Partner von PwC Luxemburg, stellt in diesem kurzen Interview seine fachliche Sicht auf den Gesundheits- und Forschungssektor vor und erläutert seine Motivation, die Forschungsaktivitäten des LIH zu unterstützen.


Welche spezifischen Bereiche des Gesundheitswesens und der Forschung bergen Ihrer Erfahrung nach das größte Potenzial für Patienten und die Gesellschaft insgesamt?

G.B.: Aus meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung heraus würde ich sagen, zweifelsohne die digitale Gesundheit. Wir haben vor kurzem eine Studie durchgeführt, in der die Akzeptanz der Telemedizin in ganz Europa untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass digitale Gesundheitslösungen, wie z. B. Instrumente zur Fernüberwachung von Patienten oder zur Ferndiagnose kleinerer Erkrankungen, unsere derzeitigen Gesundheitssysteme erheblich verbessern könnten. Eine 20-prozentige Steigerung der Integration von Telemedizin- und E-Health-Anwendungen in die klinische Routinepraxis könnte dem Gesundheitssektor mehr als 271.000 Konsultationstage und, was noch wichtiger ist, 210.000 Todesfälle ersparen. Ganz zu schweigen von den geschätzten Einsparungen in Höhe von 2,4 Mrd. EUR und dem verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung für schwächere Personen, z. B. mit eingeschränkter Mobilität. Die Integration von digitalen Technologien, künstlicher Intelligenz und Big Data in die öffentliche Gesundheit wird groß angelegte translationale Studien zu einem breiten Spektrum chronischer Erkrankungen ermöglichen und damit die Prävention und Diagnose von Krankheiten verbessern. Aus diesem Grund bin ich von der Relevanz und der Weitsichtigkeit der am LIH durchgeführten Forschung fasziniert, da sie dazu beitragen wird, diese Vorteile für Luxemburg und die europäischen Patienten im Allgemeinen zu realisieren.

Welches sind in diesem Zusammenhang die größten Herausforderungen, die noch zu bewältigen sind?

G.B.: Trotz der enormen potenziellen Vorteile der digitalen Gesundheit gibt es noch einige entscheidende Aspekte, die weiter erforscht werden müssen, bevor diese Vision in der klinischen Praxis Realität wird, und diese betreffen die Daten. Die von den Patienten stammenden Daten müssen effizient erstellt, gesichert, gespeichert und ausgetauscht werden, um einen reibungslosen Datenfluss zwischen Patienten, Ärzten und Forschern zu gewährleisten. Die Effizienz und Wirksamkeit dieses Datenflusses hängt sicherlich von der Technologie ab, aber auch von der Überwindung der noch vorhandenen Vorbehalte und Widerstände bei Ärzten und Patienten. In dieser Hinsicht werden Pionierprojekte wie die Clinnova, an denen das LIH und alle anderen nationalen und grenzüberschreitenden Akteure des Gesundheitswesens beteiligt sind, eine Schlüsselrolle spielen.

Was waren Ihre Gründe, das LIH durch Ihre großzügige Spende zu unterstützen?

G.B.: Als Berater, dessen Arbeit darin besteht, den öffentlichen Sektor bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gesundheitspolitiken zu unterstützen, sehe ich es fast als meine berufliche Pflicht an, mit gutem Beispiel voranzugehen und Forschungseinrichtungen in ihren täglichen Bemühungen um die Verbesserung der Gesundheit der Menschen zu unterstützen. Die Spende ist daher eine kleine Geste, um die Solidarität von PwC mit dem LIH und all den Patienten zu zeigen, die von der harten Arbeit des Instituts profitieren werden. Da ich selbst eine geliebte Person durch Brustkrebs verloren habe, berührt mich dieses Thema besonders, und ich habe bereits mehrere Vereine unterstützt, darunter einen Verein, der sich für Kinder in der pädiatrischen Abteilung eines Krankenhauses in der Großregion einsetzt. Eine Spende für die Forschung ist daher mein Weg und der von PwC, um zur Entwicklung neuer, wirksamer Therapien gegen Krebs und viele andere Krankheiten beizutragen, die das Leben vieler Menschen täglich beeinträchtigen.

PwC Luxemburg unterstützt regelmäßig die LIH-Forschung, und wir ermutigen die Menschen, an einer vom LIH geleiteten Forschungsstudie über das Glioblastom (GBM) teilzunehmen, das die häufigste, aggressivste, tödlichste und behandlungsresistenteste Form von Hirntumor ist, einschließlich Blutprobenentnahme.

Gemeinsam… lëtz machen wir es möglich!

© PwC

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