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Von Bier zu Brot: innovatives Upcycling-Projekt erregt politisches Interesse              

02 Juli 2021 3minuten

Luxemburgischer Minister für Energie und Raumentwicklung besucht das LIH, um über Fortschritte beim BIOVAL-Projekt zu sprechen

Claude Turmes, der luxemburgische Minister für Energie und Raumentwicklung, hat am 25. Juni 2021 das Luxembourg Institute of Health (LIH) besucht. Im Rahmen der Führung stellte Dr. Torsten Bohn vom LIH in einer kurzen Präsentation das BIOVAL-Projekt vor, eine Kooperation mit dem Ziel, beim Bierbrauen anfallende organische Abfälle aufwertend zu nutzen („Upcycling“), um daraus andere Lebensmittel und chemische Erzeugnisse herzustellen.     

Am 25. Juni 2021 wurde Claude Turmes, der luxemburgische Minister für Energie und Raumentwicklung, auf dem Edison-Campus des LIH zu einem Besuch mit Sonderführung begrüßt. Der Minister, der vor allem für sein Interesse an und seine Kampagnen zur Förderung von Umwelttechnologien bekannt ist, erhielt eine Führung durch die Laboreinrichtungen im Department of Population Health und eine Präsentation über den Fortschritt von BIOVAL, einem vielversprechenden Umweltprojekt, bei dem das LIH der federführende Partner in Luxemburg ist.

BIOVAL wurde ursprünglich im Juni 2017 im Rahmen der Initiative ‚Interreg Grande Région‘ ins Leben gerufen. Diese Initiative unterstützt Regierungen in der Region sowie europaweit an verschiedenen Orten bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen, die sich durch integrierte und nachhaltige Auswirkungen auszeichnen und auf die Ziele einer Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. BIOVAL ist ein Projekt, das Pionierarbeit beim Recycling von Abfallprodukten leistet, die bei der Bierherstellung anfallen, d. h. von dem beim Brauen eingesetzten Getreide; die weltweite jährliche Gesamtmenge beträgt ca. 35 Mio. Tonnen. Durch die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg sollen die organischen Abfälle dabei um 90 % reduziert werden, indem sie in biologisch abbaubares Essbesteck, Essig, Mehl oder sogar in Verbindungen umgewandelt werden, die in der pharmazeutischen Industrie oder für Kosmetikprodukte verwendet werden.

Dr. Torsten Bohn, Gruppenleiter des Teams Nutrition and Health Research des Department of Population Health am LIH, ist Mitglied des Teams, das sich damit beschäftigt, die gesundheitsbezogenen Aspekte des BIOVAL-Projekts zu verstehen und weiterzuentwickeln. „Die Hauptidee ist – was kann man sinnvollerweise mit den Tonnen von Brauereiabfällen tun, das gleichzeitig die Gesundheit der Bevölkerung verbessern könnte?“, erklärt Dr. Bohn. Im Rahmen seiner Forschung fand das Team eine Möglichkeit, Getreideabfälle aus dem Brauprozess als Ersatz für Mehl in Grundnahrungsmittel wie Brot einzuarbeiten, wo sie als Quelle für Ballaststoffe und andere gesundheitsfördernde bioaktive Verbindungen dienen (wie z. B. Polyphenole, ein pflanzliches Derivat, das mit entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkungen im Zusammenhang mit einer Reihe chronischer Krankheiten in Verbindung gebracht wurde).

Der Verzehr dieses Mehls soll dabei helfen, die empfohlene Aufnahme von Ballaststoffen in der Nahrung zu erreichen, und hat neben anderen gesundheitlichen Vorteilen entzündungshemmende Eigenschaften – ganz abgesehen von den ökologischen Vorteilen,

erklärt Dr. Bohn.

Scientific Contact

  • Dr Torsten
    Bohn
    Group leader of Nutrition and Health Research

    Department of Population Health Luxembourg Institute of Health

    Contact

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